Land des Lächelns

„Zwischen.Welten“ verzaubert Publikum beim Immling Festival mit Operetteninszenierung von Urs Häberli

Tenor Michael Ha als Prinz Sou-Chong in Land des Lächelns
Bühnenbild & Kostümbild: Dorothee Schumacher, Lutz Kemper – Lichtdesign: Arndt Sellentin
Foto: Sabine Kober

Schon längst kein Geheimtipp mehr ist das Immling Festival, eingebettet in die reizvolle Landschaft nahe des Chiemsees. Auf einer Anhöhe gelegen mit einem grandiosen Blick bis hinein in die Landeshauptsadt München, lockt diese Institution mit dem Charme des Ländlichen gepaart mit hoher Professionalität und dem künstlerischen Anspruch verpflichtet.


Herz und Seele des Immling Festival sind Ludwig Baumann, Intendant und Cornelia von Kerssenbrock, musikalische Leitung, die vor vielen Jahren dieses Kleinod entdeckten und es zu dem machten, was die zahlreichen Besucher heute erleben können.

Auch das diesjährige Programm umfasst wieder eine große Auswahl an Werken und Genre. Von Operette über Oper und Konzert bis zu hin zu Musical, ist für jeden Musikliebhaber etwas zu finden. Auch Kinder werden bewußt mit einer altersgerechten Produktion angesprochen.

Cornelia von Kerssenbrock, musikalische Leitung des Immling Festival
Foto: Sabine Kober

Das diesjährige Festival Motto „Zwischen.Welten“ zeigt mit der Operette Land des Lächelns von Franz Lehar eine anmutige, wenn auch tragische Geschichte der unterschiedlichen Kulturverständnisse. Mit Liebe zum Detail sind Bühnenbild und Kostüme entwickelt worden.

Szene aus Land des Lächelns, Immling Festival
Festivalchor, Gezim Berisha als Gustl, Graf Gustav von Pottenstein
Foto: Sabine Kober

Farbenprächtig inszeniert, zwischen Wien und Peking, gestaltet sich die weitläufige Bühne. Dabei wird mit Videoeffekten nicht gespart, die wirkungsvoll szenische Momente einspielen. Immer wohl dosiert, sich nie in den Vordergrund spielend. Die vielfachen Ebenen des Raumes bespielt das Ensemble mühelos und erfüllt so das Ganze mit Leben. Das wohl intonierte Orchester harmoniert mit den Sängern und Chor in Tempo und Dezibel. Engagiert, erfrischend aktiv und trotzdem sensibel führt Cornelia von Kerssenbrock den Taktstock. Man spürt schon hier bei der Premiere die meisterliche Zusammenarbeit aller Künstler.


Gezim Berisha als Graf Gustl und Pierre Herrmann als Obereunuch in Land des Lächelns
Foto: Sabine Kober

Mit viel Spielfreude der Sänger konnte das Premierenpublikum die Handlung begeistert verfolgen. Dabei kam Pierre Herrmann in seiner Rolle als Obereunuch richtig in Fahrt und zeigte alle Facetten zwischen Unterwürfigkeit und durchtriebenem Handeln. Sein Gegenüber Gezim Berisha, als gewitzter Gustl reagierte kokett. Auch der stimmgewaltige Michale Ha konnte als Prinz Sou-Chong überzeugen. Mit Lisa, der Tochter des Grafen Ferdinand Lichtenfels, hat Elvira Hasanagic eine interessante Aufgabe zu lösen, einerseits selbstbestimmt das Leben meistern, andererseits sich ganz den Gefühlen und der Liebe hingeben. Mit ihrem gehaltvollen Gesang, nuanciert, feinfühlig brillierte sie elegant und ist die perfekte Partnerin für Michael Ha. Emotional verkörpert er den Prinzen Sou-Chong, gefangen zwischen den Welten und Kulturen. Carina Schmieger, als Prinzessin Mi ergänzt das Quartett. Wieder eine sehr gelungene Inszenierung der bekannten Operette.
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Sabine Kober, Artikel + Fotos